Wir klären: was bedeutet Leinenführigkeit Hund und warum der Begriff lockere Leine besser ist. Wie du es beim Welpen und nach dem Welpenalter trainierst und welche Probleme auftauchen können.

Training Leinenführigkeit Hund / lockere Leine beim Welpen und danach.

Was bedeutet Leinenführigkeit Hund

Ich tue mich etwas schwer mit der Bezeichung Leinenführigkeit. Will ich meinen Hund wirklich mit der Leine führen? Die Leine ist zur Absicherung da. Trainierst du deinen Hund auf Leinenführigkeit – sprich du führst ihn mit der Leine, dann wirst du später mal Schwierigkeiten haben, deinen Hund zu führen, wenn er mal ohne Leine läuft. Was die meisten Hundebesitzer wollen ist, die lockere Leine. Sie wollen, dass er nicht zieht – oder?

Lockere Leine als Bezeichnung für das Training ist besser.

Wenn ich schon zu Beginn des Trainings das Ziel „Lockere Leine“ im Kopf habe, schleichen sich weniger Fehler im Training ein. Ich versuche den Hund dann auch nicht zu ziehen. Zur Erinnerung: Ziel des Trainings ist es, den Hund mit und ohne Leine auf gleiche Art und Weise zu führen. Führen sollten wir unsere Hunde tatsächlich, weil sie verschiedene Verhaltensweisen in unserem Alltag nicht kennen können. 

Wie sich beim Training der lockeren Leine/Leinenführigkeit Hunde in den unterschiedlichen Lebensphasen unterscheiden (können)

Welpen, besonders sehr junge Welpen, wollen manchmal gar nicht an der Leine laufen. Das äußert sich meist direkt nach der Haustür. Sie setzen sich hin und wollen dann nicht weiter laufen. Das ist eine genetisch hinterlegte Verhaltensweise – sie wollen sich nicht weit vom Zuhause entfernen. Bei manchen Welpen hilft es, wenn man sie ein Stück weiter trägt.

Junge Hunde nach dem Welpenalter, sind je nach ihrer Gewöhnung an die Umwelt sehr aufgeregt draufgängerisch bis argwöhnisch vorsichtig. In diesem Alter  beginnen die Probleme mit der lockeren Leine sicht- und spürbar für den Menschen zu werden. Zusätzlich „vergessen“ die Hunde, was sie mal gelernt haben.

Erwachsene Hunde sind nun „aus dem Gröbsten heraus“, sofern beim Training keine Fehler gemacht wurden. Wenn bis jetzt nie etwas gegen das Ziehen an der Leine gemacht wurde, dann wird es schwer, den Hund und den Menschen umzugewöhnen. Beide haben das falsche Verhalten geübt und es ist in Fleisch und Blut übergegangen. Dennoch ist es natürlich möglich, das Training der lockeren Leine erfolgreich umzusetzen. Es ist sogar etwas leichter, als im Junghundealter, weil die erwachsenen Hunde wieder einen normaleren Hormonspiegel haben und allgemein gesetzter wirken.

Alte Hunde gehen meist von ganz allein an lockerer Leine, weil sie einfach nicht mehr so schnell können oder wollen. Viele haben Probleme mit den Gelenken und man sollte sie nicht zum Laufen zwingen. Kurze Spaziergänge immer wieder anbieten, aber bei deutlicher Unlust auch abkürzen.

Grundsätzlich gilt für eine gute Leinenführigkeit beim Hund immer:

Sobald die Leine straff ist, darf der Hund keinen Zentimeter in die Richtung kommen, in die er wollte. 

Das ist eine Grundregel, die immer gilt. Im allgemeinen Sprachgebrauch als „stehen bleiben“ bezeichnet. Und ja, es ist unglaublich wichtig, auch wenn der Besitzer glaubt, dass es nicht funktioniert. Der Hund lernt damit, dass es sich nicht lohnt zu ziehen. 

Diese Regel gilt immer, auch wenn Herrchen oder Frauchen es mal eilig haben. Jeder Zentimeter, den der Hund durch ziehen vorwärtskommt zeigt ihm, dass es sich nicht immer, aber manchmal lohnt. Genau das ist jedoch der perfekte Verstärker für das unerwünschte Verhalten „Ziehen an der Leine“. Manche Hunde lernen zudem dann auch noch entweder stärker zu ziehen oder in die Leine zu springen.

Zeig ihm, was du möchtest

Das Training „Laufen an lockerer kurzen Leine“ ist vor allem dann wichtig, wenn es eng wird (an der Straße, in der Stadt). Ablenkungen (Hunde, andere Menschen) erschweren das Laufen an der kurzen lockeren Leine gewaltig. Entsprechend viel Wert muss auf das Training „Laufen an kurzen lockeren Leine“ gelegt werden. In Hundeschulen ist das Laufen an der kurzen Leine meist mit „Fuß“ oder „bei mir“ oder ähnlich bezeichnet. Im Alltag muss der Hund nicht zwingend den Menschen anschauen, deswegen nenne ich es im Training eher „Hand“ oder ähnliches. Der Hund soll dabei nah beim Menschen laufen und selbst auf den Weg achten.

Die Schwierigkeit, wie bei allen anderen Kommandos auch, ist das richtige Training mit steigenden Ablenkungen. Der Hund muss sich noch am Menschen orientieren können (also die richtige Position halten) ohne korrigiert werden zu müssen.

Das „Laufen an lockerer langer Leine“ muss auch trainiert werden. Am Besten belohnt man den Hund immer dann, wenn er sich deutlich zurücknimmt, bevor das Ende der Leine erreicht ist oder er ein paar Schritte genauso langsam läuftl, wie der Besitzer. 

Probleme, die beim Training der lockeren Leine (Leinenführigkeit Hund) auftauchen können

Es gibt viele Probleme, die beim Training auftauchen können. Leider kann man nicht alles vorhersagen und gleichzeitig die richtige Lösung anbieten.

Meist ist es ein hoher Stress- oder Erregungslevel, der es für den Hund schwierig macht, an lockerer Leine zu laufen. Schau dir auch mal das hier an:

„Warum klappt die Leinenführigkeit nicht“

oder gleich das: 

„Das Geheimnis der lockeren Leine“

Ein weiteres, nicht minder häufiges Problem, ist die Inkonsequenz des Menschen.

Schreib mir doch, welches Problem beim Training mit deinem Hund aufgetreten ist. Ich kann es, sofern hier nicht aufgeführt, mit dazu schreiben.

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